Postdoktorandin
Yvonne Bindrim
Arbeitsbereich:
Fennistische Sprachwissenschaft
Teilprojektleiter:
Prof. Dr. Marko Pantermöller
Promovendin:
Yvonne Bindrim
Arbeitsbereich:
Fennistische Sprachwissenschaft
Betreuer:
Prof. Dr. Marko Pantermöller
Arbeitstitel: Sprachpolitische Korrektheit vs. spracheninduziertes Konfliktpotential: Zur Rolle verschiedener Erhebungsmethoden in der Spracheinstellungsforschung: Fallstudie Finnland.
Abstract:
Es ist das Ziel des Dissertationsprojekts zu untersuchen, welcher soziale Status in Finnland den beiden einheimischen Sprachen Finnisch und Schwedisch von den beiden Sprechergruppen beigemessen wird. In Finnland, das häufig als sprachpolitisches Referenzland angeführt wird, sind bereits Untersuchungen zu Fragen der Sprachloyalität und zum sozialen Status der beiden offiziellen Landessprachen durchgeführt worden. Die tiefen sprachpolitischen Spannungen, die sich in jüngster Zeit offenbaren, stehen jedoch tendenziell im Widerspruch zu den Untersuchungsergebnissen. Da bisherige Arbeiten zu diesem Problemkreis es kaum vermochten, das spracheninduzierte Spannungspotential abzubilden, kommt der kritischen Evaluation der bisherigen Forschungs- und Datenlage und der Kartierung des sprachpolitischen Maßnahmenfeldes eine zentrale Bedeutung zu. Der empirische Teil der Dissertation stützt sich auf Daten, die im Rahmen eines größeren parallelen Forschungsprojekts erhoben wurden, in dem erstmals eine indirekte Methode, die den Probanden Rückschlüsse auf den tatsächlichen Untersuchungsgegenstand verwehrt, mit einer direkten Methode kombiniert wurde. Im Rahmen der Dissertation werden durch die daraus resultierenden Aspekte eines erweiterten Methodenverständnisses auch bisherige Forschungsergebnisse, die auf direktem Weg erhoben wurden, neu kontextualisiert. Bisher wurde noch nicht auf indirektem Wege untersucht, wie loyal Sprecher unterschiedlicher Gruppen gegenüber den Sprachen sind, die in ihren Ländern den Alltag prägen. Das Forschungsmaterial wurde mittels der indirekten Matched Guise-Technik (MGT) und der direkten Fragebogenmethode in mehreren Städten Finnlands erhoben und nach relevanten sozialen Faktoren differenziert.