Estnische Filmwoche – Eesti filmi nädal
Für Studierende! Alle Filme sind auf Estnisch und haben englische Untertitel!
- 17.11, 18.00 Uhr ELP 3, SR 206 Arvo Pärt - Isegi kui ma kõik kaotan / Even if I Lose Everything/ Auch wenn ich alles verliere
- 18.11. 18.00 Uhr ELP 3, SR 206 Die Kinder des Fechters / Vehkleja
- 19.11. 18.00 Uhr ELP 3, SR 206 Nimm es oder lass es. / Võta või jäta / Take it or leave it
- 20.11. 18.00 Uhr ELP 3, SR 206 November
- 21.11. 15.00 Uhr ELP 3, SR 105 Eia jõulud Tondikakul / Eia's Christmas at Phantom Owl Farm also titled Eia's Christmas Mission
Dieses Jahr wird Arvo Pärt 90 gefeiert und so werden wir auch einen Dokumentarfilm uns anschauen:
Arvo Pärt „Even If I Lose Everything“ von Dorian Supin 2015
ist ein ruhiger, introspektiver Dokumentarfilm über den estnischen Komponisten, der Einblick in sein Leben und Schaffen rund um seinen 80. Geburtstag gibt. Im Zentrum stehen seine Musik, seine Philosophie und persönliche Überzeugungen sowie sein privates Leben – Erinnerungen, Familie und der Umgang mit Verlust und Vergänglichkeit. Der Film verzichtet auf dramatische Wendungen und lässt stattdessen Raum für Klang, Stille und kontemplative Bilder. Er richtet sich vor allem an Liebhaber klassischer Musik und wird für seine Authentizität und Tiefe geschätzt.
Arvo Pärt wurde dieses Jahr 90 und dieser Film ist eine stille, tief berührende Hommage an seine Musik, sein Denken und sein Leben. Genau der richtige Film für einen ruhigen und stimmugsvollen Moment der Besinnung.
Die Kinder des Fechters / Vehkleja - 2015
(Originaltitel: Miekkailija, finn. für „Der Fechter“) ist ein finnisches Filmdrama von Klaus Härö über ein estnisches Thema. Der Film basiert auf der Lebensgeschichte von Endel Nelis (28. September 1925 – 12. April 1993), einem estnischen Fechter und Trainer, der vor Stalins Geheimpolizei flieht. Der junge Endel arbeitet als Sportlehrer in einem kleinen Küstenstädtchen in Estland. Nur langsam freundet er sich mit seinem Schicksal in der Provinz an.
Er beginnt sich auf die Schüler einzulassen und verliebt sich in seine Kollegin Kadri. Zunehmend wird ihm klar, dass er für die Kinder viel mehr ist als nur ein Lehrer. In der schwierigen Nachkriegszeit wird er für viele von ihnen zum Vaterersatz und sein tägliches Fechttraining zum wichtigen Lichtblick in einer entbehrungsreichen Kindheit.
Als die Kinder an einem Fecht-Wettbewerb in Leningrad teilnehmen wollen, muss Endel sich entscheiden: Soll er dem Wunsch der Kinder nachkommen und dabei riskieren, verhaftet zu werden oder ihre Hoffnungen und Träume enttäuschen?
Ein Film mit viel Spannung, grandiosen Bildern und voller Herzenswärme.
https://www.epd-film.de/filmkritiken/die-kinder-des-fechters
„November“ – passt gut in diesem Monat
Die Verfilmung des in Estland berühmten Romans von Andrus Kivirähk durch Rainer Sarnet gewann den Hauptpreis beim Wiesbadener goEast-Festivals.
Einen solchen Film bekommt man nur alle paar Jahre zu sehen. Einen Film, der so etwas wie ein Universum kreieren kann, mit einer visuellen Poesie, die sich nicht um die Realität schert, die surreal ist, aber manchmal auch ganz geerdet. Ein Film, der sich der Motive der schwarzen Romantik bedient, aber auch archaischer Mythen. Gedreht in einem Schwarzweiß, das man heute vielleicht nur bei Pawlikowski sieht oder früher bei Tarkovskij gesehen hat.
Võta või jäta / Take It or Leave It - 2018
Ein estnisches Filmdrama von Regisseur Liina Triškina-Vanhatalo.
Nach durchzechter Nacht erhält Erik, ein 30-jähriger estnischer Bauarbeiter eine überraschende Nachricht: Seine Ex Monika, die er sechs Monate nicht mehr gesehen hat, hat ein Kind zur Welt gebracht. Im Kreißsaal offenbart sie ihm, dass sie nicht bereit ist, Mutter zu sein, und das kleine Mädchen zur Adoption freigeben wird, falls Erik nicht bereit ist, die Vaterrolle zu übernehmen.
Eriks Leben ändert sich dramatisch. Er muss sich entscheiden. Der Film begleitet Eriks Weg. Wie übernimmt man Verantwortung? Der Film gibt ein realistisches, ungeschöntes Bild der estnischen Gesellschaft und fokussiert sich besonders auf die Herausforderungen von jungen Erwachsenen, Elternschaft, sowie den sozialen und wirtschaftlichen Druck im heutigen Estland.



