Neue Nordische Novellen IV (2013/14)
Im Projekt „Neue Nordische Novellen IV“ übersetzen Studierende der Universität Greifswald Kurzprosa von zumeist Newcomern der literarischen Szene aus den an der Universität studierbaren Sprachen des Ostseeraums. Am Ende des Vorhabens steht die Herausgabe einer Anthologie. Das übergreifende Thema aller Texte des derzeit entstehenden Bandes heißt "Auf dem Weg".
Die Beteiligten
Das Projekt ist fach- und institutsübergreifend angelegt: Daran beteiligt sind Studierende der Philologien Fennistik, Skandinavistik, Baltistik und Slawistik sowie Kunststudierende des Caspar-David-Friedrich-Instituts. Als Leiterin des Projekts fungiert Yvonne Bindrim, M.A.
Eigenverantwortlich treten die Studierenden in den einzelnen Sprachgruppen mit Autoren und Verlagen in Kontakt, suchen geeignete Texte und übersetzten diese dann gemeinsam. Die Kunststudierenden ergänzen die Texte später in Absprache mit den ÜbersetzerInnen mit eigenen Illustrationen und gestalten das Cover der Anthologie.
In regelmäßig stattfindenden Treffen wird Peer Teaching als Form des Lernens eingeführt: Die Übersetzenden tauschen sich dabei untereinander über Schwierigkeiten aus und suchen gemeinsam nach Lösungen, sie bekommen die Möglichkeit, den Stand ihrer Arbeit zu vergleichen sowie sich gegenseitig neue Impulse zu geben.
Zur Unterstützung der Studierenden finden in der Übersetzungsphase zwei Workshops statt. In der Anfangsphase geben VertreterInnen des Lehrpersonals der Fennistik und Skandinavistik den ÜbersetzerInnen einerseits einen theoretischen Hintergrund mit, andererseits erhalten die Studierenden von einem erfahrenen Übersetzer auch Tipps für die praktische Arbeit. In der Endphase des Übersetzens soll es einen zweiten Workshop wiederum mit Fachvertretern, aber auch mit professionellen Übersetzern geben. Dann haben die Studierenden die Möglichkeit, Herausforderungen beim Übersetzen ihrer Texte zu besprechen.
Nachhaltigkeit für Studierende und Lehre
Der Wert des Projekts für die Studierenden besteht in der Weiterentwicklung und dem Ausbau ihrer Kompetenzen. Dazu gehören forschendes Lernen, eigenständiges Arbeiten, Teamarbeit, Planungs- und Organisationsfähigkeit, Zeitmanagement und Reflektion über die eigene Arbeit.
Für die Lehre ist die Nachhaltigkeit des Projekts durch eine wesentliche Erweiterung des diesjährigen Projekts gegenüber den Vorjahren gesichert: die erst durch die Förderung durch interStudies ermöglichte Erstellung eines Übersetzungskorpus. In dieser Datenbank sollen zunächst die kulturgebundenen Begriffe (Realia) der Ausgangstexte mit ihren entsprechenden Übersetzungen im Zieltext verknüpft werden. Realia sind in der Kultur der Ausgangssprache verankerte Elemente, die in der Kultur der Zielsprache keine Entsprechung haben, wie beispielsweise dt. Oktoberfest, das unter diesem Namen weltweit gefeiert wird.
Die Datenbank wird von stud. Julia Fürst (Fennistik, Deutsch als Fremdsprache im 6. bzw. 4. Semester) erstellt und gepflegt. Das Korpus kann bei ständiger Erweiterung als Übersetzungshilfe für zukünftige Übersetzungsarbeiten dienen und jederzeit durch die Verknüpfung weiterer Elemente ergänzt werden.
Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Anthologie soll auch eine Veranstaltung organisiert werden, auf der die Studierenden aus ihren Übersetzungen lesen, die KünstlerInnen ihre Werke präsentieren und die Arbeit in feierlicher Runde ihren Abschluss findet.